Auf Wohnungssuche

Wenn es um die Suche nach der ersten eigenen Bude geht, sind die Eltern meistens gute Ratgeber, denn die wohnen ja schon etwas länger "alleine". Aber wir wollen versuchen, auch noch was dazu beizutragen...


Gerade bei der Suche der allerersten Bude kann man jede Menge Hilfe gebrauchen - man hat sich ja vorher in der Regel nie mit so was befasst. Eltern sind dabei meistens gute Ratgeber, die wohnen ja schon etwas länger "alleine". Aber wir wollen versuchen, auch noch was dazu beizutragen...
Wo ihr nun genau eure Traumbude findet, können wir euch natürlich auch nicht sagen. Und besonders den Großstädtern müssen wir mitteilen, dass es nicht so einfach ist, an was Passendes zu kommen - vor allem, wenn das Budget begrenzt ist. Naheliegend ist zunächst der regelmäßige Blick in die Zeitung - Wohnungsanzeigen erscheinen meistens am Samstag und manchmal auch noch Mittwochs. Dabei ist es gut, wenn man es nicht allzu eilig hat - man landet selten den Supertreffer gleich am ersten Tag. Eher braucht es einige Wochen (oder auch mehr...) des Vergleichens und Besichtigen, Vergleichens und Besichtigen... Und je mehr man gesehen hat, desto klarer werden dabei meistens auch die eigenen Vorstellungen vom ersten eigenen Stützpunkt. Aus Sicht eures Sparkontos gibt es übrigens ein wichtiges Auswahlkriterium: Wohnungen von Privat bzw. direkt vom Vermieter - also ohne Makler - haben den Vorteil, dass man nicht auch noch zwei Monatsmieten für die Vermittlung an das Maklerbüro abdrücken muss!

Man kann aber auch gleich selber die Initiative ergreifen und ein Wohnungsgesuch in die Zeitung setzen. Allerdings kostet das für gewöhnlich was. Eine andere Möglichkeit besteht darin, an bestimmten Stellen, wo es erlaubt ist (z.B. schwarze Bretter in Universitäten oder Jugendcafés) einen Aushang zu machen. Naja, und im Freundes- und Bekanntenkreis die Ohren offenhalten sollte man natürlich sowieso.

Dann gibt’s da noch die Wohnungsbaugesellschaften bzw. -genossenschaften. Die verwalten gleich ganze Reihen von Mietwohnungen und haben in der Regel Wartelisten, in die man sich eintragen lassen kann. Bei einigen ist ein "Wohnberechtigungsschein" (WBS) die Voraussetzung. Da der gerade bei kleineren Wohnungen auch sonst schon mal notwendig sein kann, sollte man ihn ohnehin beim Wohnungsamt seiner Stadt beantragen - er berechtigt Personen mit geringem Einkommen (wie z.B. Sozialhilfeempfänger, Studenten oder Azubis) dazu, auch in öffentlich geförderten Sozialwohnungen einziehen zu können - was aber keine Garantie ist, dass man auch eine bekommt.

Beim Durchsehen typischer Wohnungsanzeigen muss man übrigens immer darauf achten, ob der angegebene Mietpreis inklusive oder ohne Nebenkosten ist und ob die Heizkosten schon drin sind: "Warm" heißt eigentlich immer inkl. Nebenkosten und Heizung, "Kalt" normalerweise ohne alles. Wenn da "Kalt inkl. Nebenkosten" steht, sind die Heizungskosten aber in der Regel nicht mit drin! Je nach Lage und Art der Wohnung sowie nach Heizmethode (Gas, Öl, Kohle...) können die übrigens sehr unterschiedlich ausfallen, also auf jeden Fall genau nachfragen! Außerdem muss man bedenken, dass die Stromkosten und natürlich Extras wie Telefon oder Hausratversicherung später auch noch dazu kommen. Solche und andere Dinge sind in Anzeigen aus Kostengründen meistens nur in Kürzelform angegeben. Da man nicht immer ahnen kann, was diese Buchstabenkombinationen sowie manch andere Begriffe bedeuten, entschlüsseln wir mal die Wichtigsten für euch:


Whg. Na klar: Wohnung!
2 ZKDB Zwei Zimmer, Küche, Diele, Bad (Küche, Diele und Bad zählen nämlich nicht als "Zimmer")
App Appartment
EG Erdgeschoss
DG Dachgeschoss
3. OG Drittes Obergeschoss
WBS Wohnberechtigungsschein (s.o.)
MM Monatsmieten; z.B. "3 MM Kaution"
WM Nein, nicht Weltmeisterschaft, sondern "Warmmiete", also inkl. Heizung
NK Nebenkosten wie Müllabfuhr, Kanal, u.v.m.; auch schon mal "Betriebskosten" genannt. Die Höhe kann übrigens sehr unterschiedlich sein und steht in Kleinanzeigen oft nicht dabei!
Provision/Courtage Die Kohle, die der Makler bei erfolgreicher Vermittlung der Wohnung bekommt. In der Regel zwei Monatsmieten ohne Nebenkosten.
Kaution Sicherheitsleistung an den Vermieter für den Fall, dass Schäden oder ähnliche Probleme entstehen. Sofern alles in Ordnung ist, wird das Geld beim Auszug mit Zinsen wieder zurückgezahlt. Muss man aber zum Einzug trotzdem erst mal haben: Das sind bis zu drei Monatsmieten ohne Nebenkosten!

Übrigens gibt es auch noch eine andere Sparmöglichkeit: Wohngemeinschaften. Sofern man nicht gemeinsam mit guten Freunden eine gründen will, sollte man sich die Kandidaten allerdings genau ansehen und versuchen, so viel wie möglich über sie zu erfahren. Wobei auch gute und langjährige Freunde beim Wohnen plötzlich ungeahnte Gewohnheiten erkennen lassen... aber so oder so: Es ist immer ein Experiment. Wenn es nicht funktioniert, kann’s echt stressig werden und ihr wünscht euch schon bald wieder zu euren Eltern zurück.