Sonnenbrillen - Schicker Schutz

Dunkle Gläser vor den Augen sind nicht nur cool - sie sollen praktischerweise vor UV-Strahlung schützen. Doch nicht alle Sonnenbrillen können auch wirklich was...

Beim Kauf einer Sonnenbrille achten viele von euch nur auf das Design. Dabei sollen die Gläser ausreichend vor ultravioletter Strahlung schützen. Diese Strahlung ist unsichtbar, kann aber zu Entzündungen der Binde- und Hornhaut führen. "Sonnenbrillen, die nur das sichtbare Licht dämpfen, schaden mehr als sie nützen", warnt der Zentralverband der Augenoptiker. Warum das so ist? Ganz einfach: "Sie setzen den natürlichen Schutzmechanismus des Auges außer Kraft, dessen Pupille sich bei Helligkeit automatisch verkleinert und somit weniger Strahlung eindringen lässt." Deshalb gilt: Nicht die dunkelst gefärbten Gläser schützen am besten, sondern die Sonnenbrille, deren Gläser einen eingebauten UV-Filter haben.

Was verbirgt sich hinter "UV 400" und Filter-Kategorien?

Die Bezeichnung "UV 400" ist eine Größenordnung, die das Auge optimal vor ultraviolettem Strahlung schützt. - vorausgesetzt, der Hinweis ist nicht gefälscht. Dies gilt für den Gebrauch im Alltag, nicht aber unbedingt in extremer Umgebung, wie zum Beispiel dem Hochgebirge mit Schnee - da sollten spezielle Ski-Brillen oder Gletscher-Brillen her. Es gibt bei Sonnenbrillen Filter-Kategorien von null bis vier. Die verraten, wie viel Licht eine Brille durchlässt sagen aber nichts über den UV-Schutz aus. Je höher die Kategorie, desto größer ist auch der Blendschutz. Ideal für unsere Breiten im Sommer ist Kategorie 2. Für südliche Gefilde sollte es schon eine Stufe höher sein. Doch Achtung: Kategorie 4 ist zwar für Gletscher im Hochgebirge geeignet, nicht aber für den Straßenverkehr, warnt die Stiftung Warentest. Sonnenbrillen sollten also immer so gekennzeichnet sein, dass der Träger weiß, für welche Umgebung sie geeignet sind. Ist dies nicht der Fall, können viele Optiker die Werte einer Brille auch mit einem speziellen Gerät überprüfen.

Das CE-Kennzeichen: Dieses Kennzeichen ist Pflicht, garantiert allerdings nur ein Minimum an Qualitätsstandard. Zwar dürfen Brillen ohne dieses Zeichen nicht verkauft werden, doch ist man im Urlaub bei fliegenden Händlern oder auf Flohmärkten vor Fälschungen nicht unbedingt sicher.

Schlechte Sicht und kleine Gläser: Schaut euch die Gläser der Brille an. Hat sie Schlieren, Blasen oder Pünktchen? All das kann das Sehen später beeinflussen. Es gibt billige Brillen, da verschwimmt alles vor dem Auge. Also besser mal vorher den kritischen Sehtest machen. Brillengläser sollten auch nicht zu kein sein, sonst können sie nicht wirklich vor den einfallenden Sonnenstrahlen schützen. Außerdem muss die Brillenfassung auch zum Kopf passen. Jeder Kopf ist schließlich anders.

Achtung bei bunten Gläsern: Auch die Farbe der Gläser spielt bei Sonnenbrillen eine Rolle. So verfälschen in der Regel braune, graue oder graugrüne Gläser die Umgebung am wenigsten. Gefährlich wird es allerdings, wenn man durch seine Brille die tatsächliche Farbe einer Verkehrsampel nicht mehr erkennen kann. "Farben wie pink sind nicht verkehrstauglich", so Gabriele Gerling vom Verband der Augenoptiker.

Teuer gleich gut? "Eigentlich nicht", sagt Gerling. "Es gibt immer wieder Tests, die zu dem Ergebnis kommen, dass auch günstigere Sonnenbrillen ihren Zweck erfüllen". Auch die Stiftung Warentest hat zuletzt 2005 Sonnenbrillen getestet. Damals bekam neben teureren Gläsern auch eine 8-Euro-Brille das Testurteil "gut".