Wohnen im Studium - Ich bau mir ein Schloss...

"Lustig ist das Studentenleben" – noch lustiger vielleicht, wenn man nicht mehr im Kinderzimmer bei seinen Eltern weilt. Aber um einiges teurer wird es dann leider auch...
 
Zelte auf einem UniversitätsgeländeDas mag der Grund sein, warum immerhin an die 22 Prozent aller Studis im "Hotel Mama" bleiben. Wer jedoch nicht an seinem Heimatort studiert, der muss sich eine Bleibe suchen – und im Schnitt, so eine Erhebung des Deutschen Studentenwerks, 225 Euro im Monat latzen. Das ist der dickste Batzen bei den monatlichen Ausgaben der Studierenden. Anspruch auf Wohngeld haben Studierende leider nur in Ausnahmefällen...

Auswärts zu wohnen, kann also richtig reinhauen ins Portemonnaie. Doch ist der Preis fürs Wohnen von zweierlei Faktoren abhängig: zum einen vom Studienort, zum anderen von der Wohnform. In Frankfurt am Main beispielweise berappen Studierende im Schnitt 323 Euro im Monat für Miete und Nebenkosten, auch in Hamburg und München über 300 Euro. In Chemnitz, Erfurt und Ilmenau jedoch weniger als 190 Euro. Insgesamt kann man sagen: Gerade in westdeutschen Großstädten und Studienhochburgen ist es am teuersten.


unaufgeräumte SpüleStichwort: Eigene Wohnung
Rund 17 Prozent aller Studierenden entscheiden sich für die teuerste Wohnvariante und mieten sich alleine eine Wohnung, etwas über 20 Prozent tun sich mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin zusammen. Der Vorteil: Man ist unabhängig – der Nachteil: der Preis.

Stichwort: Wohngemeinschaft oder Zimmer zur Untermiete
Günstiger ist es, sich ein Zimmer zu mieten. Für Gesellige bietet sich eine WG an, bei der sich mehrere Studierende eine Wohnung teilen. Das Gute: Man kann auch Telefon oder Internetanschluss gemeinsam nutzen und so Geld sparen. Wer lieber alleine ist, kann auch ein Zimmer zur Untermiete suchen – mal mit mehr, mal mit weniger Familienanschluss. Das Wohnmodell "Zimmer" wählen 28 Prozent aller Studis.

Stichwort: Studentenwohnheim
Eine besondere Art zu wohnen, ist das Studentenwohnheim. 12 Prozent der Studis wählen diese Variante. Bundesweit gibt es rund 180.000 Wohnplätze in Studentenwohnheimen, die die örtlichen Studentenwerke betreiben. Mittlerweile heißt das nicht unbedingt, dass man auf einem ellenlangen Gang mit 20 anderen wohnt. Vielmehr bieten die Studentenwerke eine breite Palette an Wohnformen: vom Einzelzimmer über Appartements bis hin zu Wohngemeinschaften. Die Zimmer sind oft (teil-)möbliert und zumindest in modernen Anlagen recht gut ausgestattet. Darüber hinaus verfügen sie über Gemeinschaftsräume. Positiv: Die Häuser sind oft nah am Campus.

Die Mieten fürs Wohnheim schwanken erheblich. Auch hier kommt es sowohl auf die Lage als auch auf Faktoren wie Ausstattung oder Größe an. In Bochum beispielsweise kann man in einem kleinen Einzel- oder WG-Zimmer ab rund 170 Euro (warm) wohnen, unmöbliert auch günstiger. Einraum-Appartements starten bei rund 225 Euro (warm), größere sind entsprechend teurer. Insgesamt bleibt das Wohnheim in vielen Städten im Vergleich zum freien Markt eine Geldbörsen-schonende Möglichkeit – daher ist der Run auf Wohnheimplätze auch sehr groß. Und das heißt: Frühzeitig beim zuständigen Studentenwerk melden!

rahmenrahmen

Ausschnitt eiens schwarzen Bretts in einer UniSuch-Tipps für den freien Wohnungsmarkt
  • Rechtzeitig anfangen zu suchen! Gerade zu Semesterbeginn suchen viele ein Dach überm Kopf!
  • Neben dem Anzeigenmarkt in der Lokalzeitung sind auch schwarze Bretter an den Hochschulen ein Tipp. Wohnungsgesellschaften inserieren auch oft im Internet – in Wohnungsbörsen und auf ihren eigenen Web-Seiten.
  • Auch der AstA oder die Studentenwerke können manchmal weiterhelfen.
  • Vorsicht bei Maklerangeboten: Meistens fallen hier zwei Monatsmieten Vermittlungsgebühr an!
  • Für Sozialwohnungen braucht man einen so genannten Wohnberechtigungsschein. Auskunft gibt’s bei den Wohngeldstellen der Stadt- bzw. Kreisverwaltungen.

Und noch ein paar Fragen, um die Kosten besser zu kalkulieren:
  • Wie hoch ist die Miete insgesamt (also inklusive Nebenkosten wie zum Beispiel Heizung und Wasser)?
  • Wie hoch ist die Kaution?
  • Wie ist der Zustand der Wohnung / des Zimmers? Muss ich renovieren?
  • Muss ich Möbel oder gar Elektrogeräte anschaffen?
  • Welche monatlichen Kosten (beispielsweise Telefon) kommen sonst noch auf mich zu?
  • Erhebt mein Studienort eine "Zweitwohnsteuer"? Beispiel Bochum: Hier müssen zwölf Prozent der Nettokaltmiete abgeführt werden.