Rente für Berufsanfänger - Ihr seid die Alten von morgen...

Wer gerade in den Beruf startet, denkt ja nicht unbedingt schon an seine Rente. Aber leider kommt man gar nicht mehr daran vorbei – Altersvorsorge ist mittlerweile schon sehr früh ein Thema...
In den Nachrichten oder Zeitungen kommt’s andauernd: "Die Rente reicht nicht mehr!" – "Wovon sollen die Alten von morgen leben?" – so und ähnlich klingen einem die Meldungen in den Ohren. Oder Oma sagt einem mal wieder, wie wenig man als heutige junge Generation um seine Zukunft zu beneiden sei, nicht nur wegen Klimawandel, sondern auch weil keine Rente und so. Klingt übelst, aber da ist was dran. Also muss man sich womöglich jetzt schon einen Kopf machen um Zusatzversicherungen, Sparpläne, und, genau: "Riestern"...? Ja.

Eine wichtige Botschaft für alle Azubis und Berufsanfänger gleich vorneweg: Die Riesterrente ist eigentlich der einzige langfristige Altersvorsorgevertrag, zu dem wir euch an diesem frühen Punkt schon raten würden, alles andere kann entweder warten oder ist sogar generell nicht ratsam. Wenn euch aber ein Versicherungsvertreter z. B. mit privaten Rentenversicherungen, "Kapital bildenden Lebensversicherungen", Fondspolicen oder "Rürup-Renten" kommt, so ist vornehme Zurückhaltung angesagt. Denn die sind in den allermeisten Fällen für Berufseinsteiger nicht geeignet. Na fein, das macht’s doch übersichtlich, denn somit schauen wir hier jetzt nur nach "Riester" und lassen den Rest mal weg!

"Riester-Rente" – was ist das und für wen?
Vereinfacht gesagt: eine private Altersvorsorge mit staatlicher Förderung. Hat der Politiker Walter Riester eingeführt, als er Arbeitsminister war, daher der Name. Man spart jahrelang was, macht das Ganze unter dem Namen "Riester-Rente" und bekommt deshalb vom Staat was dazu – z. B. als Unverheiratete/r 154 Euro im Jahr (die Zulage kann je nach Familienstand usw. recht unterschiedlich ausfallen). Wer bei Vertragsabschluss jünger als 25 Jahre ist, erhält im ersten Jahr außerdem einen Bonus von 200 Euro! Diese Zulagen sollen als Anreiz dienen, überhaupt was fürs Alter zu sparen. Die Logik dahinter: Der Staat will, dass die Leute ihre spätere Rente aufbessern, damit in 30 oder 50 Jahren oder so nicht plötzlich alle Rentner Sozialhilfe beantragen müssen.

Die Zulage können eigentlich alle bekommen, die als "normale" Arbeitnehmer oder Beamte unterwegs sind (wie sich das mit den Selbstständigen verhält, lassen wir hier mal weg) – also auch Berufsanfänger. Wehr- und Zivildienstleistende können auch "riestern", Studenten hingegen nicht, solange sie nicht eine rentenversicherungspflichtige Tätigkeit ausüben. Wie man genau anspart, ist nicht festgelegt – das kann Fondssparen sein, ein Bank-Sparplan oder auch eine Rentenversicherung. Praktisch gesehen heißt das, man geht z. B. in seine Bank und sagt, man würde sich für die Riester-Rente interessieren. Am Ende steht dann irgendeine Sparform, für die ein spezieller "Riester-Vertrag" abgeschlossen wird.

Keine Hektik und nicht in die Pleite sparen
Dabei sollte man allerdings nichts übereilen und das Erstbeste nehmen, sondern an mehreren Stellen fragen und sich das in Ruhe überlegen und durchrechnen. Denn wichtig ist: Wie sieht’s mit der finanziellen Gesamtlage aus? Habe ich noch Geld dafür übrig, oder sitze ich ohnehin schon auf Schulden? Habe ich die wichtigsten Versicherungen und trotzdem noch Geld auf dem Konto? Denn man sollte sich die Altersvorsorge schon noch leisten können und nicht das letzte Hemd auf Pump dafür weggeben. Deshalb kann es unter Umständen auch eine gute Idee sein, zunächst einmal gar keinen Altersvorsorgevertrag abzuschließen.